AH-Bierwanderung war heuer nichts für Warmduscher

Mannis Mischung aus Wandern und Lebensgenuß ist inzwischen feste Institution

Einmal im Jahr raffen sich bei der EKSG auch die bekennenden Alt-Veteranen und Sportinvaliden nochmals zu sportlicher Anstrengung auf: am 1. Mai, wenn Manni Paulus wieder zur Bierwanderung einlädt. Dann kommen sie aus ihren Löchern, alt, grau und kniegeschädigt, wie sie sind und es geht über Stock und Stein.

Diesmal nahm die Tor-Tour ganz unscheinbar in Kirchehrenbach ihren Anfang. Klar, den steilen Anstieg aufs Walberla, den heiligen Berg Frankens, hatten alle noch auf ihrem geistigen Zettel. Oben angekommen, stellten Manni und seine Wanderschüler überrascht fest, dass das Walberlafest heuer schon am 1. Mai beginnt. Das erste Bier war also schon hier fällig, meinten doch einige tatsächlich, mit dem Walberla-Aufstieg das Schlimmste schon hinter sich zu haben. Doch schon alsbald drängte der Wanderführer zum Aufbruch und es ging hinunter nach Dietzhof, wo die nächste, eigentlich erste offizielle Bierrast eingelegt wurde. Pünktlich um ein Uhr mittags lief die Truppe schließlich in Leutenbach ein, wo bereits ein Tisch reserviert war und die erschöpften Wanderer bei fränkischer Küche und, richtig: fränkischem Bier wieder Kräfte sammeln konnten.

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Sie würden das noch dringend brauchen können, denn nun folgte ein Anstieg, der zur Kletterpartie geriet, auch wenn sich im Nachhinein herausstellte, dass das nicht zwingend notwendig gewesen wäre. Kurze Zeit verlor selbst Manni Paulus, für ihn eigentlich völlig untypisch, die Orientierung, nicht aber die Kondition. In Hetzelsdorf wurde kurz die Kirche besucht, wo Manni Gesangbücher austeilte und einige seiner Gefolgsleute zum Mitsingen bewegen konnte. Ob es sich dabei eher um Dankes- oder um Bittgesänge gehandelt hat, ist nicht bekannt, sollte Letzteres der Fall gewesen sein, so wurden sie sofort erhört, denn schon auf der anderen Straßenseite winkte der nächste Biergarten mit leckerem Gerstensaft aus der ortsansässigen Penning-Zeißler-Brauerei. Als der abermalige Aufbruch nahte, kündigten zwei Wanderer an, zumindest die nächste Station mit dem Taxi bewältigen zu wollen, doch dieses Ansinnen wurde von Manni freundlich aber bestimmt zurückgewiesen. Die Strecke zur Endstation Pretzfelder Bahnhof wurde auch beileibe nicht auf dem kürzesten Weg bewältigt, es war noch ein Umweg über Unterzaunsbach fällig, der allerdings mit Kaffee und Kuchen gebührend entschädigt wurde.

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Nun aber ging es doch nach Pretzfeld, wo nach 19 bewältigten Berg-und-Tal-Kilometern die dortige Nikl Brauerei die notwendigen Flüssigkeiten für das gemütliche Abschluß-Zeremoniell beisteuerte. Selbst der verhinderte Taxi-Fahrer dankte Wanderführer Paulus für die auch diesmal wieder perfekte Organisation. Mannis Mischung aus Biergenuß und anspruchsvollem Wandern ist inzwischen zur festen Institution geworden und man kann getrost darauf wetten, dass die überwiegende Mehrheit der erschöpften Meute auch nächstes Jahr am 1. Mai wieder dabei sein wird, egal was sich unser Wanderführer dann so alles einfallen lassen wird.

Autor: Klaus Feitl