Asylsuchende als Bereicherung der EKSG-Sportaktivitäten

Ob Events oder Punktspiele – Flüchtlinge gehören bei der EKSG dazu

Die EKSG Rummelsberg hat sich seit ihrer Gründung vor fast 50 Jahren – zum einen als Mitglied des evangelischen Eichenkreuz-Sportverbandes, zum anderen als Sportverein des Diakonieortes Rummelsberg – besonders auch die Förderung benachteiligter Mitmenschen auf die Fahnen – und in die Satzung – geschrieben. Als vor einiger Zeit zwischen 70 und 80 Asylanten und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Rummelsberg Aufnahme fanden, war es für die EKSG nur folgerichtig, das Ihre zur Integration der Betroffenen zu leisten.

Schon bald wurde daher den Asylsuchenden die Benutzung der beiden Rummelsberger Fußballplätze gestattet, Teams der unbegleiteten minderjährigen, aber auch der volljährigen Flüchtlinge wurden sowohl zu den Rummelsberger Fußball-Hallenmeisterschaften (Bild unten), als auch zum Gauditurnier eingeladen. Trotz ihrer Sprachschwierigkeiten, teils auch untereinander, sahnten sie dabei sämtliche möglichen Titel ab. Doch nicht nur das, stets traten die aus Syrern, Afghanen, Somaliern oder türkischen Kurden bestehenden Teams auch fair und diszipliniert auf, was dem staunenden Betrachter vor Augen führte, dass er sich bisher diesbezüglich vielleicht doch nicht ganz vorurteilsfrei durch das Leben bewegt hatte.

Der nächste Schritt wurde vollzogen, indem die EKSG den volljährigen Migranten die Teilnahme am Training der Ersten Mannschaft gestattete. Für vier von ihnen wurde bereits nach kurzer Zeit die Spielgenehmigung beim Bayerischen Fußballverband beantragt und genehmigt. Seit September verstärken diese nun die Erste Mannschaft der EKSG auch in den Punktspielen, was einen weiteren Meilenstein bezüglich ihrer Integration markiert. Als äußerst nützlich erweist sich dabei, dass Mannschaftskapitän Sami Elkhader aus Palästina stammt und daher als Dolmetscher wertvolle Dienste leisten kann. Ganz nebenbei konnten auch ins wöchentliche Volleyballangebot mittlerweile erfolgreich und problemlos Flüchtlinge integriert werden.

Folgerichtig wurde vom EKSG-Vorstand bei der DFB-Stiftung Egidius Braun "1:0 für ein Willkommen" eine für Integrationsarbeit mit Flüchtlingen in Aussicht gestellte Unterstützung in Höhe von EURO 500 erbeten, diesem Antrag wurde seitens der Stiftung auch ohne Umschweife stattgegeben. Von diesem Geld wurde den jungen, kickenden Flüchtlingen dringend benötigte Sportausrüstung besorgt, wirklich funktionstaugliche Fußballschuhe beispielsweise waren nicht zwingend Bestandteil eines jeglichen Flüchtlingsgepäcks.

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Doch nachhaltige Arbeit mit Flüchtlingen kennt kein Zeitlimit. So ist für 2016 seitens der EKSG ein speziell auf Flüchtlinge und ihre Bedürfnisse ausgerichtetes Sportangebot fest in Planung. Leiten soll dieses Marcus Hamacher, unterstützt von Walter Stadelmann. Was genau dieses Angebot umfassen soll, wird entschieden, wenn sich abzeichnet, wer es voraussichtlich wahrnehmen wird.

Das Bemühen der EKSG um die Integration von Asylsuchenden ist wie bereits ausgeführt schon satzungsbedingt alternativlos, die Frage ob und inwiefern der Verein von diesem Bestreben selbst profitieren wird, stellt sich folglich nicht. Dennoch deutet sich bereits an, dass die Migranten das Vereinsleben sogar bereichern: bei Events – so nahmen Flüchtlinge bereits am Rummelsberger Waldlauf sowie dem Rummelsberger Tischtennisturnier teil – wie bei wöchentlichen Sportangeboten und natürlich auch, was die Mitgliederzahlen betrifft.

Autor: Klaus Feitl