Eindrücke vom Rummelsberger Sportfest 2005

Viele Erlebnisse und ein Rekord – Eindrücke vom Sportfest 2005

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Darf ich jetzt bei der PTI mitspielen?
" – Ein paar Regeln müssen schon auch beim Rummelsberger Sportfest eingehalten werden, denkt sich der gefragte Schiedsrichter und gibt dem erstaunten Schüler zu verstehen, dass das nicht geht, weil er gerade eben schon für das HPT-Team gespielt hat.

Es ist Rummelsberger Sportfest an diesem heißen Frühsommertag, dem 19. Juni. Obwohl es um keine offiziellen Titel, um keine Qualifikation für Wettbewerbe auf höherer Ebene geht, brennen die jungen Teilnehmer aus den Rummelsberger Einrichtungen vor Ehrgeiz und Tatendrang. Kein Wunder, wo sonst können sie sich in einem solchen Rahmen sportlich beweisen?

Zu sportlichen Siegen freilich reicht es für die Teams aus den Einrichtungen eher selten, das Jugend-Fußballturnier gewinnen heuer die Kicker vom Nordostbahnhof Nürnberg, den Titel bei den Schülern nehmen die Zapfendorfer mit nach Oberfranken. Doch darum geht es nicht beim Rummelsberger Sportfest. "Erlebnis geht über Ergebnis", Gemeindediakon Johannes Deyerl erinnert bei der Eröffnungsandacht noch mal an das gute alte Eichenkreuz-Motto.

Und ein Erlebnis ist es alle Jahre wieder: die ganz Kleinen, die sich ausgelassen über ihre Schokoladenmedaillen freuen, die zahlreichen Schüler und Jugendlichen, die den Leichtathletik-Dreikampf bestreiten und dabei frenetisch angefeuert werden, die Vielseitigkeits-Teams, die über fast sieben Stunden hinweg im Dauereinsatz sind, um aus den vier Wettbewerben, bestehend aus 4×100-m-Staffel, Handball, Volleyball und Fußball als Gesamtsieger hervorzugehen.

Diesen Vielseitigkeits-Wettbewerb hat das Rummelsberger Sportfest wohl nach wie vor exklusiv. Diesmal holte übrigens nicht, wie in den letzten Jahren eigentlich immer, die 1. Mannschaft der heimischen EKSG den Gesamttitel, sondern die Rummelsberger "Alten Herren". Was wie eine Riesenüberraschung klingt, ist bei genauerer Betrachtung im Grunde gar keine, denn ein Großteil dieser "Alten Herren" hätte durchaus das Durchschnittsalter der 1. Mannschaft deutlich gesenkt. Doch auch das ist ziemlich egal beim Rummelsberger Sportfest.

Es ist Sport für alle, für Klein und Groß, für Ortsansässige und geladene auswärtige Gruppen, für Heimkinder und Erzieher. Jeder bringt seine persönliche Leistung, jeder hat seinen Spaß – und sei es beim Treffer-Parcours.

Dass Lautsprecherdurchsagen mehrfach wiederholt werden müssen, bis sich so manche nicht allzu straff organisierte Gruppe aus allen Richtungen des Sportgeländes zum Fußballspiel einfindet, dass der Schiedsrichter so manchem "Vielseitigkeitssportler" während des Spiels erklären muss, dass man beim Handball nicht unbedingt im eigenen Wurfkreis herumlaufen sollte, das sind Szenarien, die das Ambiente des Rummelsberger Sportfestes ausmachen und von langjährigen Teilnehmern nahezu geschätzt werden.

Das Motto "Erlebnis geht über Ergebnis" bedeutet indes nicht, dass hervorragende sportliche Leistungen beim Rummelsberger Sportfest tabu wären. Mitten in einen verunglückten Volleyball-Aufschlag hinein platzt die Nachricht, dass ein gewisser Marcus Hamacher mit 11,1 Sekunden einen neuen sportfestinternen Rekord über 100 Meter aufgestellt hat. Den kennen zwar die wenigsten hier – er erweist sich letztlich als Rummelsberger Diakonenschüler – doch tosender Beifall ist ihm spontan und noch mal bei der abschließenden Siegerehrung sicher. Auch wenn das Erlebnis weiterhin vorgeht: so ein Ergebnis darf auch in Rummelsberg bejubelt werden.

Autor: Klaus Feitl